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„Erwarte Hiller und Maschke mit Schließzeug, abends Bahnhof Zergewo. – Schaper.“

Das Telegramm wurde sofort expediert.

Dann fragte der Detektiv den Lehrer, der die Postagentur verwaltete, nach dem besten Gasthaus des Dorfes. Er hatte ja noch reichlich Zeit und wollte mit möglichst frischen Kräften den Ereignissen entgegengehen, die seiner in der folgenden Nacht warteten.




11. Kapitel.
Nie geahnte Überraschungen.

Erst Nachmittags gegen vier Uhr verließ der Detektiv das Kirchdorf und schlug den Weg nach Zergewo ein. Dieser führte zum Teil durch einen dichten Wald. Hier suchte er sich ein verstecktes Plätzchen und nahm dort mit seinem äußeren Menschen eine gründliche Umwandlung vor. Der eine Anzug, ebenso die Pelerine des Mantels wanderten eng zusammengerollt in die Handtasche. Den schwarzen Filzhut behielt er auf. Das war eine zu alltägliche Kopfbedeckung, um ihn verraten zu können. Die goldene Brille wurde gegen einen Nickelkneifer ausgetauscht, ebenso die graue Perücke und der Bart gegen solchen von blonder Farbe.

Der, der nun hinter den Büschen hervortrat und seinen Weg nach Zergewo fortsetzte, hatte mit dem alten Herrn vom Abend vorher nicht die geringste Ähnlichkeit mehr. Mithin war es ausgeschlossen, daß die Bewohner der Mönchsabtei selbst nur durch ein Spiel des Zufalls davon erfuhren, daß der Detektiv schon einen ganzen Tag in der Umgegend von Gauben geweilt hatte, ehe er sich bei ihnen vorstellte.

Als abends kurz nach acht Uhr der Berliner Personenzug in Zergewo einlief, stand Schaper auf dem

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/85&oldid=- (Version vom 26.7.2016)