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Oh – wie wohl das tut!! Ich reiße die Kiefer auf … Schneeflocken zerrinnen mir auf der Zunge …

Wie wohl das tut …!! –

Als ich in die Back hinabsteige, als mir Jörnsen zuraunt: „Wir werden ihn schon durchbringen!“ da nehme ich die Kognakflasche – – saufe … saufe … sinke auf einen Schemel …

Und lache wie ein Verrückter …

Ja – man lernt selbst das Lachen wieder in den Gewässern der Inseln der Magelhaens-Straße …

Wie man dort auch das Sterben lernt … Aber die, die’s durchgemacht, sprechen nicht mehr darüber …

Das war die Nacht, die mir ein anderes Lied aufspielte als jene im Hafen von Punta Garras … Damals waren’s die Menschen, die die Melodie angaben. Hier war’s das Meer, der Sturm, die wilde, entfesselte Natur …




12. Kapitel.
Die blonden Haare.

Bleierner Schlaf, volle zehn Stunden. Schlaf, den nichts stören konnte. Unklare Erinnerungen, daß Jörnsen mir zwei Tabletten aufgezwungen hatte, weil er wohl fürchtete, daß das Lied des Meeres meinen Verstand verwirrt haben könnte. Ebenso unklar in meinem Gedächtnis das Bild, wie

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/132&oldid=- (Version vom 31.7.2018)