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hältst du Olaf Abelsen für ein Kind?! Jede Wette gehe ich ein: Wir sind ganz dicht am Ziel! Und wir sollen trinken, damit wir wie die Murmeltiere schlafen, damit das fragwürdige Ehepaar sich nachts im Boot davonschleichen kann … – Holger Jörnsen, so fertigst du uns nicht ab!!

Dann sagen wir den beiden Gute Nacht … Und als ich dem leicht taumelnden Kameraden die Treppe zum Deck emporhelfe, sehe ich über uns klaren ausgestirnten Himmel, empfängt uns oben ein milder Lufthauch – vom Pazifik her! Der Wind ist umgeschlagen und unser vereistes Deck schwimmt vor Nässe.

„Der Tauwind kam von Westen her …“ deklamiert Boche Boche mit müder Stimme … Wir machen mittschiffs halt, freuen uns über das Blinken der Sterne im stillen Wasser …

„Glaubst du daran?“ flüstert der Kamerad plötzlich …

„Nein!“ – Wir haben nicht viele Worte nötig, um uns zu verständigen.

Jörnsens letzte Bemerkung beim Auseinandergehen, daß diese Nacht niemand zu wachen brauche, hat auch Boche Boches Argwohn geweckt.

„Ich werde munter bleiben,“ erklärte ich leise. „Ich wecke dich dann …“

„Wenn sie das Boot nehmen?!“

„Fahren wir mit dem Kutter hinterdrein …“

In unserer Kajüte hätten wir dies nicht besprechen können …

„Gut … Wecke mich!“

Dann entkleiden wir uns in der Back. Ich lösche die Lampe aus. Und im Dunkeln schlüpfen wir lautlos wieder in die Unterkleider. Liegen dann unter den Decken … Ich habe mir zwei

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/149&oldid=- (Version vom 31.7.2018)