Seite:Das tote Hirn.pdf/174

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die noch unwirtlicher, noch höher waren als unsere Bucht-Insel. Trotzdem setzten wir erst mal die Umrundung fort. So wurde es acht Uhr, als der Kamerad mir von achtern zurief, jetzt die beiden anderen zu durchforschen. Die Sonne sank. In spätestens zwei Stunden war es dunkel. An schroffen Steilküsten des westlicheren Felseilandes glitt nun der Kutter entlang. Da auch diese Eilande mit zu Santa Ines gehörten, konnte uns auch Holger Jörnsens gestriges Geständnis, Santa Ines sei das Endziel, nicht irre machen. Von der Hauptinsel hatte er nie direkt gesprochen.

Der Motor ratterte, und ich als Ausgucksmann starrte angestrengt in die grüne leicht gekräuselte Flut, sog hastig an der vierten Zigarre und staunte über diese himmelhohen Wände, die jedem den Zugang ins Innere verwehrt hätten.

„Scharf Backbord!“ brüllte ich Boche Boche zu. Einzelne hohe Klippen wuchsen aus der Tiefe empor wie ein granitener Zaun vor einer granitenen Burg.

Mit einem Male beugte ich mich noch weiter über die Reling …

Links öffnete sich die Steilwand zur schmalen Einfahrt, und gerade hier traten auch die Steinpfähle weiter auseinander …

Das war nicht das wichtigste …

Anderes fesselte meinen Blick. Auf dem Wasser schwammen ölige, bläuliche Streifen …

Gerade in der Einfahrt …

„Scharf Steuerbord,“ schrillte meine Stimme … „Dort hinein, Boche Boche!“

Er nickte, und der Torstensen schwenkte herum.

Ich stiere auf die Wasseroberfläche …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/174&oldid=- (Version vom 31.7.2018)