Seite:Das tote Hirn.pdf/184

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Dorner fährt hoch …

Ich trete einen Schritt vor …

Gerda kommt … Kommt langsam vom Vorschiff über das Deck … Gerda in jenen Kleidungsstücken, die Frau Helga in Iquique so sorgfältig auswählte.

Dorner taumelt vorwärts – durch die Tür – Gerda entgegen …

Zwei jubelnde Schreie …

Zwei Menschen, die sich in den Armen liegen, die sich umklammert halten …

Neben mir sagt Holger Jörnsen leise:

„Sein Weib, Abelsen … seine Frau …! Nicht Gerda Arnstör, sondern Gerda Dorner, freiwillige Krankenpflegerin an der deutschen Westfront, seine Pflegerin nach seiner ersten schweren Gasvergiftung, dann sein Weib, dann er wieder zur Front, verschollen … Bis jener Tag in der Ostsee ihn zu uns auf den Torstensen führte mit dir zugleich, Abelsen … zu uns, die wir dem Fährschiff gefolgt waren, nach dir suchten, Abelsen. Du wirst das nachher alles noch besser begreifen. Du bist in eine seltene Tragödie mit hineingezogen worden …“

Ich höre alles nur halb …

In mir erstirbt etwas für ewig. Ich, der Ausgestoßene, habe wieder geliebt, und diese Liebe zerfällt in Asche …

„Gerda war Helga, angeblich meine Frau, Abelsen … Wir hatten unsere Gründe dafür, Gerda unkenntlich zu machen, als wir Trelleborg kurz nach der „Drottning Viktoria“ verließen, denn

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/184&oldid=- (Version vom 31.7.2018)