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unsere Absicht war schon damals, hier dieses Versteck der Jacht „Skansen“ aufzusuchen …“

Ich höre alles nur halb …

Die beiden dort an Deck standen nun Hand in Hand, und Gerhard Dorners Gesicht war wie von einem Rausch von tiefster Seligkeit durchglüht.

Meine Liebe war Asche … Ich armer Tor, Tramp des Erdenrunds, – – sollte mein verpfuschtes Dasein denn in die Alltagsbahn ruhigen Glücks wieder einlenken?!

Und Hand in Hand kamen sie nun zu uns … Mein Kamerad ein völlig anderer … Gerda mir lächelnd zunickend, noch Tränenspuren in den Augen.

„Die Pforte ist offen!“ rief Dorner mit dem seligen Übermut dessen, der alles Böse, Tragische überwunden hat … „Gerda hat den Riegel gesprengt … Boche Boche ist begraben … Jetzt bin ich Gerhard Dorner, jetzt bin ich’s wirklich!“

Ich bin kein Dichter, will kein Dichter sein. Dichter besingen den Alltag. Mein Lied klingt anders. Mein Lied ist Erleben abseits der Heerstraße der Glücklichen, Satten, Zufriedenen.

Ich komme zum Schluß.

Wir saßen um den Tisch der Kajüte herum, und die Vorräte des Torstensen hatten ein Festmahl gespendet. Sechs saßen um den Tisch, und drei hockten an Deck: die drei Patagonier!

Frau Senta Jörnsens blonder Junge, blaß und still, – Frau Senta selbst, früh gealtert, bleich, in den Augen das große Leid ihrer Ehe, – diese beiden paßten nicht in die Stimmung hinein,

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/185&oldid=- (Version vom 31.7.2018)