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Bittende zu Ihnen … Fragen Sie nichts … Ich muß sofort wieder zurück … daß Sie hier an Bord, war mir bekannt …“

Ich hielt ihre kühle Hand noch immer in der meinen …

Oh – dieses Mädchen war schön …

„… Eine Bitte, Herr Abelsen … Bleiben Sie an Bord des Kutters … Bleiben Sie, mag auch noch so Arges geschehen … Und gehen Sie mit Jörnsen nicht allzu schwer ins Gericht. Was er ist – vielleicht lüftet er einmal die Maske. Bleiben Sie in meinem Interesse, Herr Abelsen. Es handelt sich für mich um Dinge von außerordentlicher Wichtigkeit … Ich möchte einen Verbündeten hier an Bord haben … Wir sehen uns wieder – später … Und halten Sie die Augen gut offen … – Wollen Sie …?“

Noch immer ruhten ihre Finger in meiner Hand …

„Ich will!“ – da hatte sie mir auch schon ein kleines Päckchen in die Hand gedrückt – wie damals … war schon über die Reling gestiegen, glitt ins Wasser … schwamm davon – in langen kräftigen Stößen …

Ihr blondes Haar wurde immer undeutlicher … Der helle Fleck zerrann …

Es war wie ein Traum gewesen …

Aber in der Hand hielt ich das feuchte Päckchen … Es war eine fest zugebundene Gummiblase. Ich fühlte darin etwas Hartes. Die Neugier trieb mich in die Kajüte zurück … Hier öffnete ich die wasserdichte Umhüllung …

Was lag darin, in Seidenpapier gewickelt? …: ein kleiner ovaler Bilderrahmen aus Bronze, umgeben von einem Kranz Bernsteinperlen …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)