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Gelegenheit zu benutzen und ihm vorzuschlagen, Boche Boche und mich weiter auf dem Torstensen zu behalten.

„Käpten,“ begann ich ohne jede Einleitung, „ich habe mir’s überlegt … – Ich – und wohl auch mein Kamerad – wären bereit, weiterhin an Bord zu bleiben, wenn Sie das Geschehene vergessen wollen und wenn wir dagegen versprechen würden, den seinerzeit vereinbarten Vertrag genau zu befolgen.“

Boche Boche warf mir einen erstaunten Blick zu. Der Alte aber, dem es nicht entgangen war, daß ich das doch eigentlich recht unpassende bisherige „Du“ in das formellere, höflichere „Sie“ verwandelt hatte, klappte die kofferähnliche Apothekentasche geräuschvoll zu, faßte in die Jacke und holte jenen Büttenpapierzettel hervor, den ich damals in dem verwitterten Schmöker gefunden hatte. Mit Betonung einzelner Stellen las er vor:

Da ich Leute von Energie, Mut und rücksichtslosem Draufgängertum brauche, könnten Sie mich gegen entsprechende Bezahlung auf dem Kutter längere Zeit begleiten. Mein Vorhaben wird Sie in keiner Weise mit den Gesetzen in Konflikt bringen. Anderseits ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Sie gezwungen sind, für meine Interessen Ihr Leben in die Schanze zu schlagen. Ich habe mit Gegnern zu rechnen, die sich außerhalb von Gesetz und Recht gestellt haben, und im Falle eines Zusammenstoßes mit diesen Leuten müßte ich darauf rechnen können, daß Sie mir auch in diesem Punkte unbedingt gehorchen. Einzelheiten unseres Abkommens bleiben einer mündlichen Festlegung vorbehalten.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/86&oldid=- (Version vom 31.7.2018)