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als Wucherer wieder nach Freiburg kam und Direktor desselben wurde, 948 Nummern zählte (vgl. die Gedächtnisrede auf Wucherer S. 25) – wurden im Jahr 1831 von der Budgetkommission zu den bisherigen 200 fl. 100 weitere hinzugefügt. Gern hätte man auch das gerade in diesem Jahr zum Verkauf kommende physikalische Kabinet des verstorbenen Herzogs Wilhelm von Württemberg erworben, stand aber schließlich aus verschiedenen Gründen davon ab, namentlich weil die Wirtschaftsdeputation in Erfahrung gebracht hatte, dass dasselbe schwerlich unter 5000 fl. würde erworben werden können, indem schon der König von Württemberg 4500 fl. darauf geboten habe, ferner auch in Erwägung, dass weit dringendere Bedürfnisse zu befriedigen seien und erst im vorhergehenden Jahr 1300 fl. für das physikalische Kabinet verwendet worden waren.

Nicht unbedeutende Förderungen erhielten auch das zoologische und das Mineralienkabinet,[1] das chemische Laboratorium und die anatomischen Sammlungen. Im Jahr 1835 musste ein eigenes Zimmer für die geognostische und petrefaktische Sammlung eingerichtet werden.

Mit landesherrlicher Genehmigung vom 24. April 1834 wurde die zootomisch-zoologische Sammlung des verstorbenen Professors Leuckart um 5000 fl. angekauft. Weitere nicht unbedeutende Bereicherungen erhielten das zoologische und das zootomische Kabinet in den Jahren 1834–37 durch vier Sendungen des (aus der Universitätskasse unterstützten) Afrikareisenden Dr. Schimper (afrikanische Säugetiere, Vögel, Amphibien usw.), sowie von einem früheren Schüler der Univer-versität, B. Mayer aus Waldkirch, z. Z. Bataillonsarzt bei den kgl. niederländischen Truppen in Surinam, einen schönen Zuwachs von Tieren aus dieser Kolonie u. a. m. – Von kleineren Schenkungen muss hier selbstverständlich abgesehen werden.


  1. Ein seltsamer Dieb vergriff sich 1851 an dieser Sammlung. Im August dieses Jahres wurden Mineralien im Wert von 800 fl. entwendet, darunter 7 Stück Diamanten, 6 Meteorsteine, 6 Stücke gediegenen Goldes u. a. m. Der Diebstahl musste zwischen 21. Aug. mittags und 23. August mittags 12 Uhr geschehen sein. Auf geschehene Fahndung hin war schon am 25. d. M. im oberen Gang der Universität, so dass man darauf stoßen musste, ein Packet mit der Aufschrift: „An das Universitätsamt. Pressant, bei Gott, sehr pressant!“ Der größte Teil der gestohlenen Sachen befand sich darin.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_225.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)