Hexe hets a gewe, wo di Kü unn die Gass so verhext hedde, dassi anschtat Milch Blut gewwe hedde. Ä Jüd is ämol in ä Haus gange unn hot gsocht, saiⁿ Sigar wer ausgange, un hot Faürzaüch vrlangt. Unn wi di Laüd ir Gass gmolke hewwe, hewwe die Gass Blut gewwe, unn do sannem die Laüt nochgschprunge unn do hodders Faürzaüch noch in dr Dasche ghot unn do hewwe sen recht rausgschloche.
Man soll nicht durch den Wald bei Eisingen gehen, ohne sich zu bekreuzen und drei Vaterunser zu beten, weil man sonst verhext wird, da in diesem Walde die Hexen tanzen.
Eine jetzt über 70 Jahre alte Frau erzählt aus ihrer Jugend: Meine Mutter musste oft mit einer bösen Frau, die eine Hexe war, zusammen arbeiten. Diese Frau konnte sich in eine Katze verwandeln. In dieser Gestalt legte sie sich mir einmal Nachts – sie war zum Fenster hereingekommen, – gerade über meinen Leib. Ich wollte um Hilfe rufen, konnte aber nicht und konnte auch fast nicht atmen. Aber meine Mutter erwachte bei meinem Krächzen und vertrieb die Hexe. Diese machte einen Sprung zum Fenster hinaus und fing dann fürchterlich an zu schreien „huhuhu…!“ An diese Geschichte glaubt die Erzählerin noch fest.
4. In Wiesloch glaubt man, dass an einem Kreuzweg Nachts die Hexen tanzen. Zur Nachtzeit werden die Mähnen und Schwänze der Pferde von Hexen gezöpft.
In der Walpurgisnacht tanzen die Hexen auf dem Kreuzweg beim „steinernen Tisch“, zwischen Neckarhausen und Waldwimmersbach.
6. In Schriesheim sagt man, wenn ein kleines Kind sehr blass ist oder wenn es nicht recht essen will, ohne dass man
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXIV. Hanstein, Bonn 1897, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXIV_015.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)