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„wegen des Elsaßes“ im „Niederrheinischen Kourier“ und im „Kolmarer Boten“ veröffentlicht und jeweils auch eine kurze Beschreibung beigesetzt werden möchte.

Doch sollte man mit der geplanten Veräußerung nicht weit kommen: die Kirche wurde nach einigen Jahren mit Verwerfung verschiedener anderer Pläne als solche – für den Universitäts- und Gymnasialgottesdienst – wiederhergerichtet und die begonnene Veräußerung der Paramente eingestellt. Das Konsistorium bat deshalb am 16. Februar 1827, man möge die Universität, da sie auf die Veräußerung verzichte, mit weiteren Ausgaben für die Einrichtung und Abhaltung des Gymnasialgottesdienstes in der Kirche verschonen.

Man kam, wie zu sehen ist, auf Vorschläge der verschiedensten Art, um der bösen Geldnot entgegenzutreten. In letzterer Absicht beantragte nach dem Weggang Hornthals auch Rotteck am 24. Dez. 1823 Verteilung des dadurch erledigten Lehrstuhls unter zwei andere (alte) Kollegen und einen Privatdozenten, wodurch man die kostspielige Berufung eines neuen ordentlichen Professors wenigstens vorderhand sparen könne; oder aber man wolle wenigstens nur einen außerordentlichen berufen. Der Antrag wurde zwar mit 11 gegen 9 Stimmen verworfen. Die betr. Sitzung war jedoch schon wegen des folgenden Vorgangs bemerkenswert. Als nämlich im Verlauf derselben die Wirtschaftsdeputation die Notwendigkeit aller möglichen Sparsamkeit klarlegte, bemerkte in der Hitze des Gefechtes Prof. Schultze, „dass er sonst wol auch die Anstellung eines Professors der Finanzen[1] beantragen müsse, der aber nicht den Studenten, sondern der Wirtschaftsdeputation ein Kollegium lesen würde.“ Dieser Ausfall gab Prof. Deuber Anlass zu erklären, dass die Wirtschaftsdeputation solche Vorwürfe nicht verdiene, dass er von der schlimmen Lage der Universitätsfinanzen überzeugt sei, jetzt aber seine Stelle als Mitglied der so beleidigten Deputation niederlege.

Ein weiteres Mittel, der Geldnot zu steuern, war die am 17. Nov. 1828 ins Werk gesetzte Versteigerung des Pachtes für den Verlag und die Druckerei des Anzeigeblattes. Dadurch hoben sich die Einnahmen der Kasse um 881 fl. jährlich. –


  1. Um einen Lehrer der kameralistischen Fächer hatte es kurz vorher sich gehandelt.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)