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Zu gleicher Zeit (vom 1. Nov. d. J. ab) verzichtete auch der zum Domkapitular des neuen Erzbistums ernannte Prof. Hug auf 300 fl. seines Lehrgehaltes zugunsten der Universität.[1]

Trotz all dieser Versuche, die Lage erträglicher zu machen, und trotz aller Sparsamkeit war der Zustand der Kasse doch immer noch „kein erfreulicher.“[2] Man kam deshalb neuerdings in demselben Jahr 1828 auf eine Bitte um Erhöhung des Zuschusses aus der Staatskasse zurück. In der von Rotteck verfassten Bittschrift wurde das Staatsministerium zunächst angegangen, „wenigstens ad tempus einen etwaigen Beitrag von 10000 fl.“ zu spenden. Zugleich richtete man Gesuche um Unterstützung dieser Bitte an das Ministerium d. I., an den Präsidenten der II. Kammer und an das Kuratorium; endlich wurde Geh. Rat Ecker, Vertreter der Hohen Schule in der I. Kammer, ersucht, die Angelegenheit dem Großherzog selbst in einer zu erbittenden Privataudienz persönlich vorzutragen. Eine unmittelbare Bittschrift an die II. Kammer hatte man zwar schon fertiggestellt, beschloss aber, dieselbe erst dann einzureichen, „wenn man die Gewissheit erlangt haben würde, dass dieser Schritt der Universität nicht die höchste Ungnade zuzöge.“ In diesem Sinne sollte auch Ecker die Sache vorbringen. Derselbe teilte bald darauf (26. III.) mit, dass er die Angelegenheit S. K. Hoheit vorgetragen und ihm Höchstderselbe bemerkt habe: „Wenn sich die Sache thun lässt, so werde ich es des Zutrauens wegen, das Sie zu mir haben, thun; lässt es sich nicht mehr machen, so wäre eine Bitte an die Stände überflüssig.“ Wirklich wurden – wahrscheinlich eben auf Verwendung des Großherzogs selbst – in das Budget als Aushilfe für die Universität für die nächsten 3 Jahre 8000 fl. (also 2666 fl. 40 kr. für das Jahr) aufgenommen und von der II. Kammer am 12. Mai gewährt. Namentlich hatte wiederum Duttlinger dafür gesprochen und wurde dementsprechend von der Hohen Schule auch geehrt: eine Anzahl


  1. Das Jahr 1828 war nebenbei bemerkt auch in Bezug auf die Weinlese ein gesegnetes. Die Universität machte in ihren 13 Jauchert (das Jauchert zu 48000 Quadratschuh) 201 Fahrt oder 502½ Saum.
  2. Am 12. April 1828 berichtete man der Kuratel, dass, wenn die noch weiter vorhandenen dringenden Bedürfnisse sollten gedeckt werden, der Fehlbetrag sich wenigstens auf 10000 fl. steigern würde.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_048.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)