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und pathologische Anatomie, welche Fächer bisher meist von Schaffroth supplirt worden waren, ein ordentlicher Professor in Schultze – bisher Privatdozent und Prosektor in Halle – angestellt, und in demselben Jahr Beck (Chirurgische Verbandlehre, Augenheilkunde) dem verdienten Hofrat Ecker (auf dessen Wunsch) beigegeben und zum Ordinarius ernannt worden.[1] Endlich wurde der bisherige Extraordinarius[2] Buchegger[3] 1828 zum Ordinarius der allgemeinen Anatomie ernannt. Zwei schwere Verluste traf die medizinische Fakultät und die ganze alma mater gegen Ende unseres Zeitabschnittes. Am 5. Aug. 1829 wurde Hofrat Ecker während einer Fakultätssitzung kurz vor 7 Uhr Abends von einer Ohnmacht befallen und trotz aller schnell angewandten Mittel tot nach Hause getragen. Seine Beerdigung am 8. d. M. zeugte von der großen Beliebtheit, die er sich durch sein Wirken während 32 Jahren erworben hatte. Jetzt wurde Beck auch Direktor der chirurgischen Klinik. – Ebenfalls mitten aus seiner segensreichen Tätigkeit herausgerissen wurde am 15. Febr. 1830 der langjährige Amtsgenosse Eckers, Hofr. Schmiderer, Prof. der Tierarzneikunde, Pathologie, Therapie[4] usw.

d) In der philosophischen Fakultät.

Nach dem Abgang Rinderies im Jahre 1819 († 8. Okt. 1824) wurde auf den Lehrstuhl der Mathematik nicht der bisherige langjährige Extraordinarius dieser Fächer, Seipel, berufen, sondern Buzengeiger[5] vom Gymnasium zu Ansbach. Für den verstorbenen v. Ittner wurde ein besonderer ordentlicher


  1. Vgl. ebenda I, 55.
  2. Auch der vorhergehende Vertreter des Faches, Nuefer, war nur außerordentlicher Professor gewesen.
  3. Vgl. ebenda I, 137.
  4. Vgl. Schreiber, Gesch. d. Univ. Freib. III, S. 223. – In die Bad. Biogr. hat dieser verdiente Mann leider noch keine Aufnahme gefunden. – Erwähnt werden soll noch, dass er 1823 vom König von Frankreich als Anerkennung für seinen Eifer in der Pflege der von 1796 bis 1800 im Militärspital liegenden Franzosen das Kreuz des St. Michaelsordens erhalten hatte: eine Auszeichnung, die bis dahin nur 7 Ausländern, darunter 2 Deutschen, zuteil geworden war. – Ueber sein und Menzingers Jubiläum vgl. unten.
  5. Vgl. Bad. Biogr. I, S. 143.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_068.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)