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stieg und wenigstens annähernd der an der Schwesternschule gleichkam.[1]

Die Zahlen der Angehörigen der verschiedenen Fakultäten aufzuzählen, hat keinen Wert und würde zu weit führen. – Die erste Stelle nahmen auch diesmal wieder die Theologen ein, deren Zahl fast durchweg zwischen 100 und 200 schwankt (niederste Zahl 87 i. S. 1819, höchste 212 i. W. 1829/30); an zweiter Stelle kamen anfangs die Mediziner (höchste Zahl 182 i. S. 1829, niederste 107 i. S. 1830), die aber gegen Ende des Jahrzehnts von den Philosophen (99 i. S. 1820, 191 i. W. 1825/26) öfters überholt wurden. An letzter Stelle stehen wieder die Juristen, (schwankend zwischen 24 i. S. 1819 und 130 i. S. 1826). – In allen Fakultäten gab es neben sehr schwach besuchten Vorlesungen – und solchen, die gar nicht zu stande kamen – auch solche, die sich einer recht großen Zuhörerzahl erfreuten. So hatte nach den offiziellen Listen z. B. Wanker in seinem Religionskolleg in den Jahren 1819 flg. 149, 124, 192, 114, 202, 152 etc. Zuhörer,[2] Ehrhardt in der Logik ebenfalls immer über 100; ähnlich Hug (Exegetische Vorlesungen) und der außerordentliche Professor Zimmermann in der Pädagogik. Sehr schwach besucht waren namentlich die juristischen Vorlesungen, sebst die obligatorischen, so dir Institutionen oft nur von 5, 6, 9 Zuhörern.


  1. Heidelberg zählte im Beginn der zwanziger Jahre um 500, gegen Ende um 700 Studenten. Wie schon früher bemerkt, spielten daselbst die Ausländer eine grössere Rolle (1822 z. B. 384 Ausl. + 146 Inl.; 1826: 441 Ausl. + 214 Inl. u. s. w.).
  2. In ähnlicher Weise war auch das Kolleg seines Nachfolgers Nick (s. oben unter Abschn. Va) stark besucht, und Schreiber hatte bis 300 Zuhörer. Deswegen und wegen Mangels an Hörsälen las derselbe seit dem Winterhalbjahr 1825/26 in der Aula. – Bei den Klagen über Mängel an Hörsälen, wie sie in jener Zeit öfters wiederkehren, scheint es uns vielleicht auffallend, dass – was hier zu erwähnen die passendste Gelegenheit sein dürfte – statt dass man neue Hörsäle herstellte, ein Gesuch der Gebrüder Groos um Einräumung des Korridors zur Erstellung einer Buchdruckerei am 10. Dez. 1828 genehmigt wurde „mit der Ausdehnung, dass den Petenten 12 Fensterkreuzstöcke einzuräumen seien, wovon sie drei zu keinem andern Zweck, als den die Unviversität genehmigen werde, zu verwenden hätten (in petto hat man dabei das Auflegen von Novitäten) …“ Trotz Bedenklichkeiten, welche von der Verwaltung erhoben wurden, genehmigte die Kuratel am 18. d. M. den Antrag mit der Beschränkung auf 11 Kreuzstöcke.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_168.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)