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Prorektor besprach sich in jenen Tagen auch mit den beiden Gemeinderäten Haller und Kapferer, und das akademische Direktorium richtete selbst am 11. März ein Schreiben an den Stadtrat, ihm anzeigend, dass „wiederholte Anregung von Seite des Senats“ wegen Verlegung der Forstschule nach Freiburg an das Ministerium abgegangen sei. Der Stadtrat nahm jedoch am 23. März nur Kenntnis von der Sache und ließ sie „einsweilen“ ad acta gehen.

Dass in den darauffolgenden Jahren der Revolution nichts weiter geschah, ist leicht zu verstehn. Die Sache erhielt dann eine andere Wendung dadurch, dass ein eigener Lehrstuhl für Forstwissenschaft an der Universität in Freiburg errichtet werden sollte. Näheres darüber wird später zu erwähnen sein.

Unterdessen riefen die immer wiederholten Angriffe und die – wie man aus den Worten Regenauers schließen durfte – wirkliche Gefährdung der Universität auch Verteidigungsschriften, zumeist von Mitgliedern der Hohen Schule selbst verfasst, hervor. Gleich im Jahre 1844 erschien eine solche von Dr. v. Weisseneck: „Einige Worte über die Aufhebung der Universität Freiburg, neuerdings angeregt durch Ministerialdirektor Regenauer in der 71. Sitzung unserer II. Kammer vom 20. Mai d. J.“ In demselben Jahr erschien eine Schrift ohne Namen (von Prof. Wetzer): „die Universität Freiburg nach ihrem Ursprung, ihrem Zweck, ihren Mitteln und Studienstiftungsfond, ihrer Eigenschaft als geistlicher Korporation und frommer Stiftung, ihrer Organisation, ihren Instituten, und nach den kirchen- und staatsrechtlichen Generationen ihres Fortbestandes.“ Eine nicht minder lange Aufschrift trägt die zwei Jahre später erschienene Schrift von Hofrat Buss: „Der Unterschied der katholischen und der protestantischen Universitäten Teutschlands, die Nothwendigkeit der Verstärkung der dortigen sechs katholischen Universitäten gegenüber den sechszehn protestantischen, insbesondere die Erhebung der ihrem katholischen Prinzip entrückten Universität Freiburg zu einer großen, rein katholischen Universität teutscher Nation.“

Diese letztere Schrift stellt, wie die Aufschrift schon lehrt, die Notwendigkeit des Weiterbestehens der Universität aus konfessionellen Gründen,[1] an die Spitze. Alle drei aber weisen namentlich darauf hin,[2] dass die Universität zu Freiburg


  1. Die freilich auch in den beiden andern hervorgehoben werden.
  2. Vgl. hauptsächlich Weisseneck a. a. O. S. 24 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_276.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)