Seite:De Alemannia XXXVI 185.jpg

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seinesgleichen; doch sind die Öfen anno 1734 von den Franzosen sehr beschädigt worden und wären wol neue von nöten.“ Die Kirche ist eng und der Turm sieht schlecht und schadhaft aus; dagegen ist die Kirche in Staffort recht schön und nett erbaut; „der Turm sollte aber höher sein, weil die Glocken nicht überall im Flecken gehört werden“.

Der Pfarrer klagt darüber, dass viele in Spöck dem Spielen und Trinken nachhängen und sich und die ihrigen ruinieren; dem fürstlichen Oberamt sei dies nicht unbekannt, es scheine aber, man könne auch dorther nicht helfen. Der Spöcker Lehrer heißt Daniel Walther, von Berghausen gebürtig; „er ist ein noch junger, lediger und dabei recht artiger Mann, der die Jugend gar wohl unterrichtet und im Schreiben was besonderes prästiret, auch die Orgel wohl versteht. Der Stafforther, Joh. Mich. Stober, ist verheiratet, kommt zwar dem vorigen nicht in allem gleich, führt aber doch sein Amt und Leben, daß keine Klage zu hören“. Er führt Beschwerde darüber, dass ihm die Ortsvorgesetzten das eine und das andere entziehen, was seine Vorgänger genossen; er sei deshalb mit einer Supplik eingekommen, und es sei darauf ein fürstliches Dekret erlassen worden, wofür er habe 18 Kreuzer Taxe zahlen müssen; er wisse aber bis auf die Stunde nicht, was darin gestanden.

Der Pfarrer von Spöck und Staffort heißt Johann Friedrich Zoller; er ist 1694 in Durlach geboren, wo sein Vater Schuhmacher war. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Durlach und studierte dann zu Jena. 1720 wurde er Vikar in Karlsruhe, 1721 Pfarrer in Rußheim, 1727 in Knielingen, 1736 in Spöck und Staffort. Er ist verheiratet mit der Tochter des verstorbenen Pfarrers Lindemann, hat neun Kinder, drei Söhne und sechs Töchter, die alle noch am Leben sind.

Das Schulhaus in Spöck steht halb auf dem Kirchhof, halb außer demselben auf der Straße. In Staffort ist kein Schulhaus; die Schule wird auf dem Rathaus gehalten.

Der Spöcker Gottesacker liegt außerhalb des Fleckens, ist einerseits mit einer Mauer, auf den andern Seiten mit Zaunstecken umgeben. Der Gottesacker in Staffort liegt Weingarten[1]


  1. Weingarten war kurpfälzisch; die Gemarkung erstreckte sich bis Staffort.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXXVI. Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1908, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXXVI_185.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)