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Roußeau.


Monument von unsrer Zeiten Schande!
Ew’ge Schandschrift deiner Mutterlande!
     Roußeaus Grab! Gegrüßet seyst du mir.
Fried und Ruh den Trümmern deines Lebens!

5
Fried und Ruhe suchtest du vergebens,

     Fried und Ruhe fandst du hier.

Kaum ein Grabmal ist ihm überblieben,
Den von Reich zu Reich der Neid getrieben,
     Frommer Eifer umgestrudelt hat.

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Ha! Um den einst Ströme Bluts zerfließen,

Wem’s gebühr’ ihn pralend Sohn zu grüßen,
     Fand im Leben keine Vaterstadt.

Und wer sind sie die den Weisen richten?
Geisterschlaken die zur Tiefe flüchten

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     Vor dem Silberblike des Genies;

Abgesplittert von dem Schöpfungswerke
Gegen Riesen Roußeau kind’sche[1] Zwerge,
     Denen nie Prometheus Feuer blies.


  1. WS: Druckfehler in der Vorlage: kind sche.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_033.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)