Seite:De Anthologie 1782 035.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wann wird doch die alte Wunde narben?
Einst wars finster – und die Weisen starben,
     Nun ists lichter, – und der Weise stirbt.

40
Sokrates ging unter durch Sofisten,

Roußeau leidet – Roußeau fällt durch Christen,
     Roußeau – der aus Christen Menschen wirbt.

Ha! mit Jubel die sich feurig gießen
Sey Religion von mir gepriesen,

45
     Himmelstochter sey geküßt!

Welten werden durch dich zu Geschwistern,
Und der Liebe sanfte Odem flistern
     Um die Fluren die dein Flug begrüßt.

Aber wehe – Basiliskenpfeile

50
Deine Blike – Krokodilgeheule

     Deiner Stimme sanfte Melodien
Menschen bluten unter deinem Zahne,
Wenn verderbengeifernde Imane
     Zur Erennys dich verziehn.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_035.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)