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          Zitternd an der Krüke
Wer mit düstern rükgesunknem Blike
     Ausgegossen in ein heulend Ach,
Schwer genekt vom eisernen Geschike

15
     Schwankt dem stummgetragnen Sarge nach?

Floß es, Vater, von des Jünglings Lippe?
     Nasse Schauer schauern fürchterlich
Durch sein gramgeschmolzenes Gerippe,
     Seine Silberhaare bäumen sich. –

20
     Aufgerissen seine Feuerwunde!

Durch die Seele Höllenschmerz!
     Vater floß es von des Jünglings Munde,
Sohn gelispelt hat das Vaterherz.
Eißkalt, eißkalt liegt er hier im Tuche,

25
     Und dein Traum so golden einst so süß!

Süß und golden Vater dir zum Fluche!
Eißkalt, eißkalt liegt er hier im Tuche!
     Deine Wonne und dein Paradis. –

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_083.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)