Seite:De Arndt Mährchen 1 102.jpg

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meist vom Raube, den die See gebe und das Heidenland, aber Christen lassen sie unangetastet. Als Klas das Letzte hörte, schlug er getrost ein und ließ es sich gefallen mit ihnen zu ziehen, wiewohl sie ihm etwas gräuliche Leute zu seyn däuchten.

Sie lagen noch wohl zehen Tage da vor Anker am Ufer des Stroms, weil der Wind aus Westen wehete, und Klas lernte sehr bald, wie man das Schiffsgeräth und Ruder und Segel handhaben muß, denn er war sehr gewandt. Er ward nun auch gewaffnet nach Seeräuberart; sie nannten sich aber nicht Seeräuber sondern Meerfahrer oder Wikinger. Bald stand Klas in voller Waffenrüstung wie ein Wikinger da. Er trug aber, wann er in voller Rüstung war, einen Kettenpanzer, einen eisernen Helm und einen runden Schild mit Buckeln, und führte in der Rechten eine scharfe Streitaxt und an der linken Seite ein kurzes breites Schwerdt; Speere aber zum Werfen und Stangen zum Schlagen und Stoßen lagen im Schiffe genug, die jeder auf seine Weise gebrauchen mogte, wann der Feind angriff. Auch hatte es mächtige Stahlbogen und Pfeile in Menge, und damit wußte Klas wohl umzugehen, weil er die letzten Jahre mit seinem Vater oft auf die Jagd ausgegangen war. Er spannte aber den

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_102.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)