Seite:De Arndt Mährchen 1 116.jpg

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Kriegsfürst und König gegen die Heiden, mir ein geliebter Sohn und der Prinzessin meiner Tochter ein würdiger Gemal seyn sollst? Ja das hat er gewollt, und das will ich, darum bin ich so früh aufgestanden, darum komme ich, darum bitte ich.

Die Königin sprach diese Worte so gewaltig, daß sie alle Worte todt machten, die Klas hätte antworten können. Er konnte nicht gehen; er konnte nicht sprechen, er konnte sich nur verneigen und erröthen und schweigen. Und dies that er auf eine Art, welche der Königin sehr gefiel; denn sie verstand, er werde mit den Schiffen nicht entfliehen, und also fuhr sie fort in ihrer Rede:

Du hast es beantwortet, wie ein Ritter und Mann antworten soll, wann eine Frau solches zu ihm spricht. Und nun will ich künftig auch nichts mehr hören von dir, daß du in einer Bauerhütte und wir in Königsschlössern gebohren sind. Siehe Gott hat an dir große Zeichen gewiesen, daß er auch die Kleinsten groß machen kann, so wie er, wenn er will, Leben und Kronen gebohrner Könige in den Staub legt; er hat dir solche Demuth und Tugend und Gewalt des Muthes und Glückes gegeben, daß du ein Mann heissest unter den besten Männern: dich hat die Ritterlichkeit Königen gleich gemacht und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_116.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)