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der Vater und die Brüder haben es ihm zugesagt und auch gehalten. Denn er sagte: Ich will einen meiner Söhne hinschicken, der soll ein Bauer werden und seine Kinder und Kindeskinder sollen Bauern bleiben; denn Bauern sind älter und halten länger aus als die Könige.

Und König Klas ist wieder heimgezogen in sein Reich und hat noch manches liebe Jahr glücklich mit seiner Königin gelebt und regiert und viele Söhne und Töchter mit ihr gezeugt, und haben viele große Könige und Königinnen aus seinem Blute nach ihm geherrscht. Aber doch ist das glorreiche Geschlecht von Klas Avenstaken nun schon lange ausgestorben und ein anderer Stamm herrscht in den Landen, die ihn einst als König verehrten. Aber seines Sohnes Konrad Geschlecht dauert noch bis diesen Tag. Dieser Konrad war sein jüngster Sohn. Den that er alsbald nach seiner Geburt auf das Land zu einem Bauer und ließ ihn bäuerlich leben und arbeiten und sandte ihn dann in das Land seiner Heimath in Westfalen nach Dümmelshusen, wo er ihn auf das Gut seines Vaters setzte. Und Konrad ist groß und stark geworden wie König Klas, aber nicht so mächtig und herrlich vor der Welt, sondern ist als Dorfschulze gestorben, was sein Großvater Peter auch gewesen. Und von diesem

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_122.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)