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Konrad dem Königssohn stammen bis diesen Tag noch alle Avenstaken her, die als Bauern in Dümmelshusen und in der Gegend leben. 



6.
Paiwai und Paiwuzzo.

In den ältesten Zeiten vor vielen tausend Jahren lebte in dem Lande Indien am Strom Ganges ein frommes Ehepaar, das sich vom Spinnen und Weben ernährte. Daneben hatten sie bei ihrem Häuschen eine grüne Wiese, worauf eine schneeweisse Kuh weidete, und ein Gärtchen, worin sie mancherlei Obst und Gemüse zogen. Dicht hinter dem Häuschen bis an den Strom hin grünte auch ein Hain heiliger Bäume, welche viele Jahrhunderte alt waren. Dahin gingen sie fleißig zu Gott zu beten, des Sommers auch vor der brennenden Sonne Schutz zu suchen. Am fleißigsten aber gingen sie an den Strom, den alle Indier heilig halten, als eine Wohlthat Gottes des Unsichtbaren und Allmächtigen. Jeden Morgen und Abend bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sah man beide an seinem Ufer auf den Knieen liegen und unter dem Bilde der

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_123.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)