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erschracken und flatterten und kreischten und Paiwai schrie und lief. Aber die Affen waren ihm zu geschwind, sie holten ihn bald ein, und ein großer Affe nahm ihn in seine Arme, und die Affen entführten ihn und liefen mit ihm in das Dickicht des Waldes. Und Paiwai kam nicht wieder zu Hause und die schönen bunten Vögelein kamen auch nicht wieder, sondern sind weggeflogen und von niemand auf Erden gesehen worden seit diesem Tag. Paiwais Aeltern aber haben geglaubt, Paiwai und die Vögelchen seyen durch wilde Thiere umgekommen, und sie haben ihm ein kleines Grabmal errichtet in ihrem Gärtchen, wo er am meisten zu spielen pflegte, und haben ihn lange beweint.

Und die Affen trugen den kleinen Paiwai noch weit mit sich fort in die Tiefe des Waldes, wo sie ihre Lagerstelle hatten, und er weinte sehr, schlief aber endlich doch aus Müdigkeit ein. Und es waren viele Tage und Wochen, daß er noch sehr traurig war um seine Aeltern und um seine schönen bunten Vögel, aber es half ihm nichts. Denn fortkommen konnte er nicht, die Affen bewachten ihn zu genau, auch hätte er den Weg nach Hause wohl nicht finden können, wenn er auch entkommen wäre. Denn diese Affen wanderten immer von Ort zu Ort und von Wald zu Wald und waren nach einem

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_129.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)