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Gaukler gekauft, sie hatte ihn bei dem weisen Meister am Indus erziehen lassen, und hatte ihn immer fast wie ihr eigenes Kind geliebt; und nun sollte er der Gemal ihrer Enkelin werden. Und sie küßte ihn in Freuden und sah gen Himmel und rief: Gnädiger Gott, so wolltest du es und hast es alles so geschehen lassen, damit nicht Fremde herrschten über unser Volk und über unser hülfloses Alter.

Und als Paiwuzzos Vermälung mit der Prinzessin mit großem Glanz begangen und er von dem Kaiser feierlich als Nachfolger eingesetzt und von den Fürsten des Landes und von allem Volke anerkannt war, ward er gen Süden geschickt gegen den Niederganges, daß er Bengalen und die großen jenseitigen Landschaften regierte, welche sich gegen die Gränzen Sinas erstrecken. Und er wohnte mit seinem Gemal in einer großen Stadt am Ganges, welche Kalkutta heißt.

Da begab es sich, daß er einmal auf der Jagd war und in der Lust des Jagens von seinen Begleitern abkam und sich in dem tiefen Wald verirrte. Die Nacht überfiel ihn und er mußte unter freiem Himmel bleiben, d. h. er kletterte auf einen Baum und schlief da, damit er vor den wilden Thieren sicher wäre. Denn diese Art Nachtlager wußte er sich sehr gut zu bereiten. Als der Morgen anbrach, sah er ein Wasser

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_152.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)