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ihm entsprungen und seine Urenkel herrschen noch in vielen Landen Asiens bis auf diesen Tag. Gott aber hat diesen Sohn des Webers zum Kaiser gemacht, damit er den Menschen zuweilen durch große Zeichen zeige, daß Tugend besser ist als Geburt, und daß er die Kleinen groß und die Großen klein machen kann, wann es ihm gefällt.



7.
Die Neun Berge bei Rambin.

In der westlichen Spitze der Insel Rügen in der Ostsee an der Feldscheide der Dörfer Rodenkirchen und Götemitz, etwa eine Viertelmeile von dem Kirchdorfe Rambin, liegen auf flachem Felde neun kleine Hügel oder Hünengräber, welche gewöhnlich die Neun Berge oder die Neun Berge bei Rambin genannt werden und von welchen das Volk allerlei Mährchen erzählt. Diese entstanden weiland durch die Kühnheit eines Riesen, und seitdem die Riesen todt sind, treiben die Zwerge darin ihr Wesen.

Vor langer Zeit lebte auf Rügen ein gewaltiger Riese – ich glaube, er hieß Balderich –

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_155.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)