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von goldenen Bechern und silbernen Schalen und gläsernen Schuhen, die durch sie auf die Welt gekommen seyen, und von schwarzen und braunen Mützen, die sie verloren hätten und womit die Menschen das Glück herbeizaubern könnten. Was ich also nun erzähle, das erzählt eigentlich Hinrich Vierk.

In Rambin lebte einst ein Arbeitsmann, der hieß Jakob Dietrich, ein Mann schlecht und recht und gottesfürchtig und der auch eine gute und gottesfürchtige Frau hatte. Die beiden Eheleute besaßen dort ein Häuschen und ein Gärtchen und nährten sich redlich von der Arbeit ihrer Hände; denn andere Künste kannten sie nicht. Sie hatten viele liebe Kinder, von welchen das jüngste, Johann Dietrich genannt, ihnen fast das liebste war. Denn es war ein schöner und munterer Junge, aufgeweckt und quick, fleißig in der Schule und gehorsam zu Hause, und behielt alle Lehren und Geschichten sehr gut, welche die Aeltern ihm vorsagten. Auch von vielen andern Leuten lernte er und hielt jeden fest, der Geschichten wußte, und ließ ihn nicht eher los, als bis er sie erzählt hatte.

Johann war acht Jahre alt geworden und lebte den Sommer bei seines Vaters Bruder, der Bauer in Rodenkirchen war, und mußte

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_160.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)