Seite:De Arndt Mährchen 1 165.jpg

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daß das silberne Glöcklein daran klingelte, und setzte sie sich dann auf den Kopf, und – o Wunder! – in demselben Augenblicke sahe er das zahllose und lustige Gewimmel der kleinen Leute und sie waren ihm nicht mehr unsichtbar. Die drei kleinen Männer kamen listig herbei und wollten mit Behendigkeit die Mütze wieder gewinnen, er aber hielt seine Beute fest und sie sahen wohl, daß sie auf diese Weise nichts von ihm gewinnen würden; denn Johann war ein Riese gegen sie an Größe und Stärke und sie reichten ihm kaum bis ans Knie. Da kam derjenige, dem die Mütze gehörte, und trat ganz demüthig vor den Finder hin und bat flehentlich, als hange sein Leben dran, ihm die Mütze wiederzugeben. Johann aber antwortete ihm: Nein, du kleiner schlauer Schelm, die Mütze bekommst du nicht wieder, das ist nichts, was man für ein Butterbrod weggiebt; ich wäre schlimm daran mit euch, wenn ich nichts von euch hätte, jetzt aber habt ihr kein Recht an mir sondern müßt mir, was ich nur will, zu Gefallen thun. Und ich will mit euch hinabfahren und sehen, wie ihr es da unten treibt, du aber sollst mein Diener seyn, denn du mußt wohl. Das weiß ich so gut als ihr, daß es nicht anders seyn kann, denn Klas Starkwolt hat mir es alles erzählt. Der kleine Mensch

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_165.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)