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was es denn eigentlich für Geister sind und wozu der liebe Gott sie eigentlich geschaffen hat, das hat uns bisher noch keiner sagen können. Sie sind wohl gleich den Seelen und Herzen der Menschen von sehr verschiedener Art, einige bös andere gut, einige freundlich andere neckisch, das wird aber von allen ohne Unterschied gesagt, daß sie sehr sinnreich und geschickt sind und die künstlichsten Werke und Geschmeide machen können, die ihnen kein Mensch nachmachen kann und die von den Menschen deswegen oft für Zauberwerk und Hexenwerk gehalten werden. Alles, was ich hier erzähle, hat Johann Dietrich mitgebracht und es seinen Freunden erzählt und seinen Kindern so hinterlassen. Von diesen haben es wieder andere gehört, und so hat sichs weiter erzählt bis diesen Tag.

Die Unterirdischen, zu welchen Johann hinabgestiegen war, gehörten zu den Braunen. Sie hatten auch kleine Schelmstreiche im Herzen, waren aber im Ganzen doch gutmüthiger und fröhlicher Art. Die Braunen hiessen sie, weil sie braune Jäckchen und Röckchen trugen und braune Mützen auf dem Kopf mit silbernen Glöckchen; einige trugen schwarze Schuh mit rothen Bändern, die meisten aber feine glaserne: und beim Tanze trugen sie alle keine anderen. Sie hatten ihre Häuschen in den Bergen, aber damit waren

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_178.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)