Seite:De Arndt Mährchen 1 180.jpg

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Händchen und Füßchen. Und eben durch diese Lieblichkeit und Freundlichkeit haben sie manches Menschenkind verführt, daß es zu ihnen heruntergekommen ist ohne irgend ein Pfand und Zeichen und lange Jahre da hat bleiben und dienen müssen. Denn wenn man ein Pfand von ihnen hat, schadet es nichts, daß man mit in dem silbernen Tönnchen hinabsteigt, und sie müssen einen immer wieder herauslassen. Sie geben aber nicht gern ein Pfand. Das Klügste und Richtigste ist, daß man mit Listen ein Pfand von ihnen nimmt; denn dann müssen sie einem dienen, da sie sonst gern herrschen wollen. Denn sie sind sehr herrschsüchtig, und das ist eigentlich ihr Hauptfehler; vorzüglich herrschen sie gern über die Menschen, und bilden sich etwas darauf ein, weil die so viel stärker und größer sind, daß sie sie mit Listen zu ihren Dienern und Knechten machen. Das beste Pfand, das man von ihnen gewinnen kann und wodurch man am meisten Macht über sie bekömmt, ist eine braune Mütze mit dem Glöckchen; sehr gut ist auch ein gläserner Schuh oder eine silberne Spange, womit sie ihren Leibgürtel zu schliessen pflegen. Wer die hat, der hat aller Freuden Fülle bei ihnen und ist ein großer Gebieter.

Ob sie auch sterben, das weiß man nicht, oder ob sie, wie einige erzählen, wann sie alt

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_180.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)