Seite:De Arndt Mährchen 1 185.jpg

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Hunde und Katzen ungesehen beissen und kratzen, oder es sind Diebe und Buhler, welchen sie, wenn sie des Nachts auf verbotenen Wegen schleichen, als Eulen in den Nacken stoßen oder die sie als Irrlichter in Sümpfe und Moräste locken oder gar ihren Verfolgern entgegen bringen. Aber das, denke ich, ist keine Sünde. Die Schwarzjacken aber sind bösartig und üben gern arge Tücken. Die dürfen aber den Häusern der Menschen nicht nahe kommen, auch überhaupt wenig auf der Erde seyn, es sey denn in Wüsten und Einöden, wohin selten Menschen kommen. Sie kommen auch nicht zu den Menschen, ausser wenn diese ihnen selbst die Gewalt über sich gegeben oder sich ihnen verpfändet und verschrieben haben. Denn darauf sinnen diese schwermüthigen und grüblerischen Geister Tag und Nacht, wie sie arme Narren und listige Schelme verstricken und sich endlich an ihrer Noth ergötzen mögen. Und diese Schwarzen sind auch nicht schön wie die andern Unterirdischen sondern grundhäßlich, haben trübe und triefende Augen wie die Köhler und Grobschmiede, sind stumm und heimlich bei ihrer Arbeit, leben einsam und höchstens zu Zweien und Dreien und kennen keinen Tanz und Musik sondern nur Geheul und Gewimmer. Und wenn es in Wäldern und Sümpfen schreit wie eine Menge schreiender

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_185.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)