Seite:De Arndt Mährchen 1 193.jpg

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Kammern, daß sie unsere Kinder und die Diener und Dienerinnen unterweisen, für welche hier auch eine große Schule ist; sonst sind sie meist mit der Betrachtung der innerlichen und himmlischen Dinge und mit der Sternkunde und Alchimie beschäftigt. Was? giebt es hier auch Schulen? rief Johann, das ist nicht recht, Diener, daß du mir das verschwiegen hast; ich habe immer große Lust gehabt in die Schule zu gehen und etwas Ordentliches zu lernen. Das kannst du haben, wie du willst, antwortete der Diener; du bist hier der Herr, und was du haben willst, müssen wir dir schon zu Gefallen thun. Du kannst dir einen der schneeweissen Weisen in die Kammer kommen lassen, wenn dir das gefällt, oder kannst auch in eine der Schulen gehen. Das will ich gleich morgenden Tages thun, sprach Johann, und ich will mit in die Schule gehen, wo die Diener und Dienerinnen unterwiesen werden. Denn ich will mit denen lernen, die auf der Erde gebohren sind; ihr mögtet mir zu fein seyn, und ich käme nicht mit, und der hinterste zu seyn wäre unlustig.

Und gleich den andern Morgen ließ Johann sich von dem Diener in die Schule führen, und es gefiel ihm da so gut, daß er nachher nie einen Tag versäumt hat. Das ist nemlich sehr löblich von den Unterirdischen, daß die Kinder,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_193.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)