Seite:De Arndt Mährchen 1 220.jpg

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eitel Gold und Dukaten beladen, so schwer, daß die Pferde von der Last stöneten; diesen folgte ein anderer Wagen mit sechs schneeweissen Pferden, welche alles Silber und Krystall zogen; hinter diesem fuhren zwei letzte Wagen, jeder mit vier Grauschimmeln bespannt und diese waren mit den herrlichsten Geräthen und Gefäßen und Edelgesteinen und mit der Bibliothek Johanns beladen. Er mit seiner Braut fuhr zuletzt in einem offenen Wagen aus lauter grünem Smaragd, dessen Decke und Vorderseite mit vielen großen Diamanten besetzt waren, und sechs muthige wiehernde Rappen zogen ihn. Er war aber nebst seiner Braut auf das kostbarste geschmückt, damit sie den Ihrigen auch durch den Schmuck und die Pracht als ein rechtes Wunder Gottes kämen. Denn beide waren von ihnen lange als todt betrauert, und wer hätte wohl gedacht, daß sie jemals wiederkommen würden? Die erlösten Diener und Dienerinnen in gläsernen Schuhen und weissen Kleidern und Jäckchen mit silbernen Gürteln gingen vor und hinter und neben den Wagen und geleiteten sie; einige führten auch die Pferde. Denn sie wollten sie alle bis Rambin begleiten und von da jeder seines Weges weiter ziehen. Es waren ihrer in allem zwischen fünfzig und sechzig. Und sie jauchzeten vor Freuden und einige, welche Geigen und Pfeifen und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_220.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)