Seite:De Arndt Mährchen 1 244.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er möge kommen, und ihn aus seinem garstigen und stinkenden Kerker nehmen, er wolle nun gerne alles thun, was er von ihm haben wolle.

Der Bauer gebot ihm zuerst, ihm die Geschichte zu erzählen. Der Schwarze antwortete: Lieber, die weißt du so gut als ich; sonst hättest du mich hier nicht. Siehe ich bin dem Kreuze von ungefär zu nahe gekommen, und das dürfen wir kleinen Leute nicht, und da bin ich fest geworden, und mußte dem Leibe nach sogleich sichtbar werden; da habe ich mich, damit sie mich nicht erkenneten, in einen Wurm verwandelt. Du aber hast es errathen. Denn wenn wir an heiligen und geweiheten Dingen fest werden, kommen wir nimmer dannen, es nehme uns denn ein Mensch weg. Das geht aber nie ohne Plage und Noth ab, doch auch das Festsitzen ist nicht lustig. Und so habe ich mich denn auch gegen dich gewehrt, denn wir haben ein natürliches Grauen, uns von Menschenhänden fassen zu lassen. Ei! Ei! klingst du mir da hinaus? rief der Bauer, also ein natürliches Grauen? o glaube mir, ich hab’ es vor dir auch, mein schwarzer Freund. Und deswegen sollst du geschwind weg und wir wollen unsern Handel mit einander kurz abmachen; aber erst mußt du mir was schenken. Was du willst, begehre nur, sprach der Kleine, Silber und Gold

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_244.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)