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kein Pferdefleisch; und der Bauer hat ein lustiges und vergnügtes Leben dabei geführt. Hieraus sieht man, daß mäßig am längsten aushält und daß es nicht gut ist zu viel zu begehren.

Diese schwarzen Unterirdischen sind meistens an ihre Berge gebunden, viel mehr als die Braunen und Weissen, und dürfen die Tage selten aus ihren Behausungen heraus, und nicht weit weg davon. Das sagt man von ihnen, daß sie des Sommers viel unter Hollunderbäumen sitzen, deren Duft sie sehr lieben, und daß, wer etwas von ihnen will, sie da suchen und anrufen muß. Das thun aber wenige Menschen; man giebt sich nicht gern mit ihnen ab, weil sie hinterlistig und von Natur mehr böse als gut sind. In Rügen, sagt man, wohnen sie meist in den Uferbergen, die zwischen der Ahlbeck und Mönchgut sich am Strande hinziehen, und halten da ihre Versammlungen und nächtlichen Spiele.

Nicht weit von der Ahlbeck liegt ein kleiner Hof namens Granitz unter der großen waldigen Uferforst, welche auch die Granitz genannt wird. Auf diesem Höfchen lebte vor nicht langen Jahren ein Herr von Scheele. Dieser war in seinen späteren Tagen in Trübsinn versunken, und sah fast keinen Menschen mehr, da er früher ein sehr munterer und geselliger Mann und ein gewaltiger Jäger gewesen war. Diese Einsamkeit des alten

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_246.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)