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plötzlich still gestanden, hat auf das Meer gezeigt und gerufen: Da sind sie meiner Seele wieder in voller Arbeit und viele Tausende sind um ein paar versunkene Stückfässer Wein beschäftigt, die sie ans Ufer wälzen. Was wird das die Nacht ein lustiges Gelag werden! Dann hat er ihnen erzählt, er könne sie sehen bei Tage und bei Nacht, und ihm thun sie nichts, ja sie seyen seine besonderen Freunde, und einer habe sein Haus einmal von Feuersgefahr errettet, da er ihn nach Mitternacht aus tiefem Schlafe aufweckte und ihm einen Feuerbrand zeigte, der vom Herde gefallen und schon anderes Holz und Stroh, das auf der Flur lag, anzünden wollte. Man sehe beinahe alle Tage einige von ihnen am Ufer, bei hohen Stürmen aber, wo das Meer sehr tobe, seyen sie fast alle da und lauren auf Bernstein und Schiffbrüche, und gewiß vergehe kein Schiff, von welchem sie nicht den besten Theil der Ladung bergen und unter der Erde in Sicherheit bringen. Und wie herrlich da unter den Sandbergen bei ihnen zu wohnen sey und welche krystallene Paläste sie haben, davon habe auch kein Mensch eine Vorstellung, der nicht da gewesen sey.

Dieser alte Mann galt sonst für einen guten und freundlichen Mann und kein Mensch hat ihm nachgesagt, daß er etwas thue, was einen Bund

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_248.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)