Seite:De Arndt Mährchen 1 253.jpg

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Gürtels Unterhandlungen angeknüpft, und der listige Jäger hat sich von ihm einen Freischuß ausbedungen, daß zu gewissen Zeiten, wohin er nur schiesse, Wild fallen müsse, welcherlei er haben wolle, auch wenn nichts da sey. Dieser Schulz ist darauf der erste aller Jäger geworden und ein so glücklicher Schütze gewesen, daß viele ihn für einen Hexenmeister gehalten haben. – Das glauben aber bis diesen Tag viele Leute, daß nichts eine größere Gewalt über diese Schwarzen hat als Eisen, worüber gebetet worden oder was in Christenhänden gewesen ist. Darum gilt in Schweden noch sehr der Gebrauch, daß sie den kleinen Kindern in der Wiege, ehe sie getauft sind, eine Scheere oder ein Messerchen auf die Brust legen, damit die kleinen und großen Unholden ihnen nichts anthun noch sie vertauschen und Wechselbälge an ihrer Stelle legen können. Auch gehen viele dort nicht in tiefen Wassern baden, ehe sie etwas Metall vorn am Ufer ins Wasser gelegt; dann dürfen die Nixen und der Seegott Neck sie nicht holen und in die Tiefe hinabziehen. Die Jäger haben dort auch häufig die Weise, wenn sie ungewöhnlich und unbegreiflich oft gepudelt haben, daß sie etwa ein Feuerstahl oder Messer durch die Luft werfen. Denn wäre der behexende Kobolt oder die schöne zaubernde Waldjungfrau

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_253.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)