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hellen Stern der Freude aufgehen über meine späteren Jahre, deren Abend sehr dunkel geworden war im Grame über meine Kinderlosigkeit und über deinen Tod. Du lebst, und kommst wieder als eine Blume der Schönheit, und diese Blume wird über dieses Schloß und diese Stadt und über das ganze Land der Gothen und Schweden Glanz und Ruhm verbreiten. Siehe, mein geliebtes Kind, das Volk hat mich fast wie einen dürren Ast angesehen und als den letzten meines Geschlechts fast verachtet; nun habe ich dich, und der Stamm, der dürr schien, wird wieder Keime und Sprossen treiben und ich und deine Mutter werden durch dich mit Freude und Ehre gekrönt werden. Du bist nun bald vierzehen Jahre alt und wir sehnen uns beide nach Enkeln. Ich habe einen herrlichen und würdigen Bräutigam für dich, einen Mann edlen Blutes und unvergleichlichen Ruhmes, die Ehre meines Heers und die Stütze meines Throns. Diesem will ich dich morgen als Gemal zuführen und er soll mein Eidam seyn.

Die Prinzessin verneigte sich bei diesen Worten erröthete und sprach: Mein König und mein Herr. Dein Wille ist auch der meinige, und Gott wende es dir und mir alles zur Freude, wie er das Andere gewendet hat! Dies antwortete

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_307.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)