Seite:De Arndt Mährchen 1 474.jpg

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Und der Alte verschwand mit diesen Worten und sie haben ihn nie wieder gesehen. Wie lange Hans und Mariechen da noch im Mondschein gestanden und wie viel sie sich geküßt und was sie sich alles erzählt haben, das wäre zu lang zu beschreiben. Genug als es schon nach Mitternacht war und alle Leute im Dorfe im tiefsten Schlafe lagen, da hat die Glocke, die ihr Eins vom Thurme brummte, Mariechen erinnert, daß sie zu Hause gehen müßten. Und sie haben gleich Licht angemacht und Mutter Elsen aufgeweckt und ihr alles bekannt und erzählt, wie wundersam es ihnen ergangen, und die Mutter hat gern den Segen über sie gesprochen und zu Hans gesagt: Lieber Sohn, du bekommst das treueste und schönste Weib auf Erden und wenn du der Baurendom heissest, so sey auch freundlich und lieb und treu gegen dein Mariechen, wie die früheren Baurendome immer gegen ihre Herzallerliebsten gewesen sind. Und Hans hat es versprochen und gesagt: Liebe Mutter, ich muß es ja wohl seyn, nicht bloß deswegen, weil ich der Baurendom bin und heisse, sondern Mariechen ist ja hold und freundlich wie die Engel im Himmel; wer könnte einem so lieben Kinde was zu Leide thun?

Und Hans und Mariechen haben bald eine lustige Hochzeit gehalten und Mutter Else hat

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 474. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_474.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)