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gegen den König vertauscht hätte. Aber von dem Junkerdom haben sie nichts erfahren können; das haben aber alle Leute gewußt, daß der kleine Junker Fritz kein Edelmannsdom geworden war, sondern er trieb es etwas windbeutelisch in der Welt und es ging ihm auch windbeutelisch, bald schlecht bald gut bald oben bald unten, wie es solchen Leuten gewöhnlich geht, von welchen man sagen kann Wie der Wind wehet.

Und Mariechens Aeltern sind mit ihr gereist und auch der Mährchenerzähler und haben sich manchen schönen Sommermonat bei ihren Kindern gefreuet, und sie sind immer alle Sommer wiedergekommen. Und wann der alte Mährchenerzähler dann in seinem niedlichen bunten Häuschen wohnte und in seinem hübschen Gärtchen auf und ab ging und durch den Wald und über die Wiesen strich und mit den Blumen und Vögeln tausend Spiele und Vertraulichkeiten hatte, da hat er Mariechen auf die Wangen geklopft und wohlgefällig gesprochen: Siehst du wohl Mariechen, daß es alles genau so geworden ist, wie ich dir erzählt habe? daß es alles ganz so ist? der Wald und die Wiesen die Häuser und Gärten und Felder und Heerden und Aepfel und Birnen und Pflaumen und Puter und Gänse und Hühner und Tauben –

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_477.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)