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De Eek un de Grashalm.

Man schall den lütten Mann nich vörachten, he is ook een Minsch, un Mennigeen, de nu mit Spaden un Sais int Feld geit, sitt im Himmel bi Gott woll eenmal bawen dem grötsten Kaiser un Köning. Im Wolde stund eenmal eene Eek, dat was wiet un siet de prächtigste Boom un hedd eene Kron, datt, wenn se Eckern drog, woll een Dutzend Swin sick unner em fett freten kunnen. Nu stund unner dem Boom een Grashalm, een smachtiger dünner Stacker; äwerst im Maimand, as alles bloide, bloide de lütte Grashalm ook, un wer weet, ob em nicht äwen so lustig to Mode was, as der groten prächtigen Eek? De Eek äwerst was grotmödig un ruhmredig in ehrer Schönheit un vörmadede un schimpte dat Grashalmken, as wenn’t nich ook van Gott makt wer. Man schall äwerst Gotts Wark nich vörachten, wo lütt et jümmer wesen mag, dat is Sünd. Un de Tid ging hen un et wurd Sommer, un de Grashalm bückte sich un wurd geel un old un schrumplig un let den Kopp hängen. De Eek äwerst stund jümmer noch då in all ehrer Pracht. Nu begaff sick, datt een gewaltiger Stormwind upsteg un de Eek kunn ehre Telgen mit besten Künsten rühren; un se

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_023.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)