Seite:De Arndt Mährchen 2 027.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schin bi Hagel un Storm ahne Rast un Rauh, bet et Een vam Thorm klingt. Un in der Tid wankt nüms gern vör dem Steen vörbi. Då sitt de arme Sünner denn un wringt de Händ un winselt un günst, un mütt den gruwelichen Klang singen:


O Steen! o Steen!
Wo drückst du mine Been!
Wo hart is de Stell!
Doch harder de Höll.


Un de Herr hett ook woll vörtellen hürt, wo hüpig bi dissem Steen Unglück schüht. Dat is eenmal wiß, wer bi deeper nachtslapender Tid, wenn’t vam Thorm bald de meisten Släge dhon will, up de Landstrat mit eenem Wagen vörbi will, snurrig mütt et togahn, wenn de Räder nich herümslan edder eene Lüns utspringt, un were de Weg glatt as eene Deel. Un wer to Perde kümmt, då geit et an een Prusten un Brenschen un Strüwen, un wo fast he sick ook im Sadel hölt, he mütt herunner, då is keene Gnad vör. Un an dissem Wege was et ook, datt den vörleden Winter de Wewer Lang ut Wobbelkow sin Deel kreg, datt he dran glöwen müßt. De Herr hett de trurige Geschicht woll hürt: De arme Wewer was mit den Schatzgrawers utfåhren, un man süht noch een paar gewaltige Steen, de se up der Haid ut der Erd upwöltert hebben. Wewer Lang was de Lanterndreger un schull bi dem Wagen un Veh und dem Geschirr bliwen, dat an dem Wege hollen blew. Då is dem armen Schelm de Tid lang un he is möd worden, derwiel de annern bi’m Grawen weren,

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_027.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)