Seite:De Arndt Mährchen 2 061.jpg

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dat büst du – un don hedd ehr Mund Luft un Mod gewunnen, un se apenbårde um vörtellde ehrer Moder alles, wat sick de lesten Jåhre mit dem witten Düweken begewen hedd. Un de Moder wurd wedder froh nah ehren Schrecken, nam ehr Marieken in de Arm un segnede sen un sprack: O Gotts Froid, datt du unschuldig un rein büst! Un se gingen un vörtellden dat dem Vader, un he sede un glöwde mit en, datt een Engel Gottes mitspelt hedd.

Un so hedd Marieken eenen Brutschatz von 500 Dukaten. Un de Olden buwden ehr een prächtiges Hus dåvan, un sund sick to dem hübschen Mäten een hübscher Brüdegam, un wurd bald eene lustige Hochtid. Äwerst Marieken kunn ehr wittes Düweken nümmer vörgeten, un so lang se lewde, helt se sick de schönsten witten Duwen in ehrem Hoff; un mag dat witte Düweken van dem Korf woll ook mit darunner flagen sin. Marieken hedd sick’t woll inbildt, datt et sick unner ehre Duwen makte un mit Lust un Wollgefallen up se un up ehre Kindekens sach. Se meende ook, se hedd et mennige mal äwer den Karkthorm wegflegen sehn. Un van Mariekens Tiden her sungen se un singen bet up den hütigen Dag Krinkelkranz de Wide.

Un Smidt Mierk, de nipp tohürt hedd, stimmde mit allen in, dat ditt eene smucke Geschicht was; darup koppschüddelde he wedder un sede: Wat ick seggt hew, då bliw ick bi. Et is een gefährlich Ding üm de Deerde un de Minsch schall sick nich to deep mit en inlaten. Gott bett en to Sinsgliken henwist un he schall sick tom Minschen holden un nich tor unvernünftigen Kreatur. Denn wenn

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_061.jpg&oldid=- (Version vom 11.7.2022)