Seite:De Arndt Mährchen 2 093.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Landstrat slagen un em sinen egnen Weiten afnahmen heddeu. Denn — schreide he — ditt is min Sack (he hedd äwerst sinen egnen Sack mit sinem Namenteken mitnahmen un den Weiten dårin schüddet) un de Weiten dårin is min Weiten, den ick mi gistern Awend van dem Buren to Holthoff köfft hew. Un wenn ji't nich glöwen willt, so schickt hen un latet den Buren halen un fragen, un wenn he seggt, datt ick den Weiten van em nich köfft hew, will ick nu un ewig een Schelm heten. Un se schickten nah'm Holthoff, un de Bur sede ut, as de Wewer bedürt hedd; denn he stack ook mit drin un was een Aflegger un Deewshehler. Un nu wüßte de Richter keenen annern Rath, he hölt den Wewer woll för eenen Deef, äwerst he kunn em't nich up't Lif seggen, un dårüm müßt he en tom Swur laten. Un he nam den Möller un den Mählenburschen un den Wäwer, un se gingen mit eenanner to dem Steen un dem Krütz up der Haid am Wege, wo de Möller en packt hedd, un då vörmahnde he den Wewer noch eenmal, Gott de Ehre to laten, wenn he sündigt hedd, un leewer sine Sünd to bekennen un de Straf to liden, as eenen falschen Eid to dhon un ewig in der Höll to braden. Denn, — sede he un sach den Schelm dåbi sehr ernsthaftig an — disse Steen wat woll tügen gegen di, wenn du falsch swerst, un disse Durnbüsche warden de Köpp äwer di tohop stecken un Weh und Zeter äwer di schreien. De Wewer äwerst let sick nicks anfechten, he makte sin Hart fast un verschot keene Min un schwur frisch weg, datt he unschuldig were an des Möllers Dör un Weiten, un sprack mit frecher luder Stimm:

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_093.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)