Seite:De Arndt Mährchen 2 109.jpg

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un flog un flog – un ehr man sick et vörfach, was se in dem Saal, wo de beiden jungen Lüde to der Trau stunden, un settede sick as de allerbunteste Smetterling in den Brutkranz, den Witt Düweken up dem Kopp hedd. Un de schöne Sommervagel gaff eenen Glanz van sick, de alle Juweelen äwerlüchteden, un alle Lüde, de et segen, vörwunderden un froiden sick un reepen: Seht! seht! wat för een prächtiger Vagel! de mütt Glück bedüden. Äwerst de Minsch mit sinen korten Vörstand un vörblendten Oogen weet oft nich, wat he spreckt. Die bunte Ketelböter, äwer den un sine Pracht se so frohlockten, meende et ganz anners, he dreef då oogenblicklich sin düwelsches Spill, un ehr se de Oogen wenden kunnen, was van Witt Düweken ook keene Spur mehr to sehn, un se segen mit Vörstaunen eene witte Duwe, de ut dem Finster flog, un eenen groten Falken, de ehr nahschot, äwerst Witt Düweken söchten ehre Oogen vörgäwes. Un ditt böse Spill geschach in demsülwen Oogenblick, as de Pastor den Mund updhon un seggen wull: Hans, wist du Grethen tor Fru hebben? Un alle vörfeerden sick gewaltig un alle Hochtidslust nam em trutig End; twee äwerst weren am trurigsten, de Brutvader un de junge Brüdegam.

Un de beiden Vägel flögen in de weede Welt herin. Dat arme Düweken müßt ehre Flüchten recken un spannen, un de grise Falk let sine Feddern dicht achtet ehr klingen un gaff ehr keenen Oogenblick Rast sick up eenen Twig edder een Dack to setten un to vörpusten. Un so jog de Falk se woll twintig Mil wiet van ehres Vaders Hus weg, un toletzt in eenen deepen woisten Wald herin, wo

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_109.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)