Seite:De Arndt Mährchen 2 117.jpg

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denn se dachte an ehren Brüdegam. Då kam een lüttes nüdliches Müsken, so kunterbunt un mit so negenkloken un fründlichen Oogen, womit se Witt Düweken ankeek un goden Dag to seggen scheen. Witt Düweken vörwunderde sick sehr, denn so een schönes buntes Müsken hedd se all ehr Lewdag nich sehn. Un se sung an mit bunt Müsken to spelen, wiel ehr in ehrer vötlatenen Einsamkeit de Tid oft går to lang wurd. Äwerst wo vörwunderde se sick, as dat bunte Müsken anfung to piepen! Se piepte so künstlich un lustig, as were se to ehrer Tid bi eenem Kunstpieper in der Lehre west. Un Witt Düweken hürde still un andächtig to; denn dat Müsken peep eene sehr hübsche Wise, binah so, as Witt Düweken et oft sungen hedd mit ehrem Brüdegam, as se noch up twee Minschenföten ging. Un se spelden lang mit eenanner – denn de Kunst vörstahn de olden Hexen eenen jeden antolocken – un wurden so vörtrolich un heemlich, datt Witt Düweken dem bunten Müsken up den Nacken snawelde un bickte, un datt dat lustige muntre Müsken Witt Düweken up den Rüggen sprung un sick unner ehren Flüchten unbuddelde, as wull se sick då een warmes Nest bereiden. O wenn dat Düweken wußt hedd, wat för een Ungeziefer ehr so dicht an dat Hart krapen was! As datt nu unner all dem Spill Awend warden wull, hürde de Mus de Stimm van dem Buren, de in den Hoff kam, un peep dem Düweken Adjüs to. Un et düchte Witt Düweken, as wenn bunt Müsken, dat in een Musloch krop, ehr går lisign int Ohr peepe: Witt Düweken, din Schatz is di untru. Un Witt Düweken hürde den slimmen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_117.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)