Seite:De Arndt Mährchen 2 125.jpg

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üm dat Bedd, dat in des Buren Stuwe stand. Un Witt Düweken hedd eene unbeschriewliche Angst un wüßt doch nich, worüm. Dat kam ehr äwerst jümmer so vör, as wenn’t ehr torunde un flüsterde: He is di untru, he is di untru! vörlat den bösen Schelm man; sünst müßt du starwen. Un as se so då satt in groter Angst, süh! då fuhr mit eenem Mal eene grote Slang umter dem Bedd herut un kringeldr un ringelde sick up der Deele. Witt Düweken äwerst flog in wilder Angst ümher. De gefährliche Slang kunn spreken, un zischde ehr to: Witt Düweken besinn di doch, edder du müßt starwen. Ich bün utschickt di to wåhrschuwen; wat wist du lütte Narr denken an den, de di längst vörgäten hett? Du weetst, an wen du denken müßt, wenn du klok büst. Witt Düweken! o du armes Witt Düweken! ick mütt di vörslingen, wenn du nich een lüttes kortes Würtken Ja spreckst. Un de Slang ringelde sick wedder un sach ut gefährlich blitzigen Oogen un steilde sick gewaltig un sprung un snappte ümher. Un se dachte bi sick: Nu ward dat Ding wohl Ja seggen, un denn hebben wi se fast un unser junger Herr is denn de Brüdegam. Äwerst Witt Düweken, so doodesangst ehr was, sede doch in sick: Dat is nümmer währ, un he is doch de Beste. Un so kunn se’t nich laten, se müßt gegen de Slang flegen un ehr up den Kopp slan. Äwerst nu wurd de Slang giftig un zischte un sprung in der ganzen Stuw herüm, veel arger as tovörn, un sprung mit snappender Tung gegen Witt Düweken up. Un ditt Spill durde lang, un as dat arme Düweken so matt was, datt

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_125.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)