Seite:De Arndt Mährchen 2 138.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geburen! Dat sünt een påar Jahrhunderte vörflaten, un wi hebben nicks mehr van eenem Dom hürt, van dem wunderbåren Vagel Phönix, de de Geschichten lustig makt; un et dünkt mi Tid to wesen, datt bald mal wedder eener erschient, süs kümmt de Geschicht van den Doms ganz ut der Mode. Un wer weet Gotts vörborgnen Rath? is’t nich mäglich, datt Gott din Kind ton Eddelmannsdom utersehn hett? De Himmelsteken stahn seltsam ungewöhnlich un grot nog dåto. De Tid is so vull Langerwiel un so insleperig, datt mal wat Lustigs kamen mußt, se ut dem fulen Slap uptojagen. Un is dat Gotts Will, so müßt du ook eenen vörständigen Willen hebben, un darüm hork up, wat ick di segg, dåmit du uns den Jungen nich vörfumfeist. Du müßt dem Knaben, de tom Dom heranwassen schall, sinen Willen laten un em den bi Liwe nich breken; denn etwas wunderlich ward he allerdings sin. Denn schall he een rechter Dom warden un de Domschen Geschichten mit Glück un Mod vullbringen un dörfechten, so mütt he upwassen, as schull mal een Kaiser edder Köning ut em warden. Denn einzig ut der högsten un frodigsten Freiheit un Vörwägenheit, de vör nicks in der Welt bäwert un schuddert, kann de rechte Dom spruten. Dat müßt ick di seggen, un dat vörget nich, un taste nich mit dummkloker Hand in dat Spill, dat du nich versteihst. Will’t Gott, so ward de Jung et to siner Tid woll utspelen.

So wiesde de Stiernkieker, un de Eddelmann hürde nipp to un nam sick alle sine Würde to Harten, un gaff dem lütten Jungen in der Döp den Namen Wigbold, as

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_138.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)