Seite:De Arndt Mährchen 2 144.jpg

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in dütschen Landen, an Unschuld un Leewlichkeit un Fründlichkeit eene rechte witte Lilje unner den Fürstendöchtern. Un as he näger an de Stadt kam, sach he een grot Getümmel un eenen Uplop van Volk, un hürde veel Larm un Geschrei rund herüm. Un as he sick erkundigde, seden de Lüde, nich wiet van der Stadt were eene Slang in eener Höhle, un de were de Nacht int Slott herup kamen un hedd dem Hertog sine eenzige schöne Dochter entführt, un hedd se nu bi sick. Un de Hertog, de woll wüßte, wo grimmig gefährlich un gewaltig de Drak were, hedd sine Dochter dem tom Prise utbaden un sine ganze grote Herrlichkeit dåto, de den gewaltigen Draken döden un em sin Kind lebendig wedder bringen würd. Un een paar dappre Riddersmänner, seden se, hedden sick all een Hart fatet, et mit dem Draken to vörsöken, äwerst se weren nich wedder kamen, un nu were allen de Mod sunken, un dårüm were de Uplop un dat Geschrei in der Stadt. Un Dom, as he dat vörnamen hedd, red grad up dat Slott to, wo de Hertog wahnde; denn he dachte bi sick: vörsöken kannst du’t mit dem Draken, un müßt et ook; denn woför werst du woll tom Ridder slagen, wenn du’t nich mit Slangen un Draken upnehmen un för gefangene edder vörwandelde Prinzessinnen nich kämpen wust? un wer weet, ob disse Prinzessin nich de Domsche Prinzessin is? Un as he buten vör der Slottporten höll, sach de Hertog en ut dem Finster, un let fragen, wat des frömden Ridders Begehr were? Un as Dom sede, he wull up Lewen un Dood mit dem Draken striden, wenn de Hertog em sine Dochter lawde un tosede, kam de Hertog

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_144.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)