Seite:De Arndt Mährchen 2 146.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


je sehn hedden; un dat was des Draken Borg un darin höll he de schöne Prinzessin vörslaten un noch veele hundert annere schöne Prinzessinnen Fräulen un Jumfern. Denn dat düchte dem Draken, derwiel he lewde, eene gewaltige Lust un Herrlichkeit, datt de Lüde van em seggen kunnen, he hedde dat Slott vull van dem Allerschönsten, wat in siner Tid up Erden bloihde. Un hier müßt Ridder Dom noch eenen harden Strid bestahn mit twee Löwen, de den Hoff bewachten, un mit eenem Riesen, de an der Slottsport stund un keenen Minschen inlet, de nich een Teken van dem Draken hedd. De beiden Löwen erslog Dom swind un glücklich dör sine Behendigkeit, äwerst mit dem Riesen hedd he eenen langen un swåren Kampf. Eenmal lag he all an der Erd dör eenen Stot, den de Ries em mit der Lanze gaff; un de Ries tog all den Degen un wull em dat Letzte gewen. Un Dom dachte tom tweeten Mal an sin Pusch, doch besunn he sick wedder der Ehr un reep sick to: Pfui di an un nah mit dinem Pusch! un leewer starw ehrlich un as eenem Riddersmann tokümmt! denn disse Ries hett keene annere Kraft, as de in sinen Knaken sitt. Un glücklich sprung he up, ehr des Riesen Degen up sinen Nacken föll; un de Ries stund nu hoch un stolt äwer em, as de Eekboom äwer dem Durnbusch steiht, un he grappelde un wull Dom gripen; un hedd he’n grepen, so hedd he en as eene Fleg dood drückt. In dieser Noth besunn Dom sick nich lang, un flink as een Eekhäschen klatterde he an eenem Been des Riesen henup, un krop in sinen hollen Schild, un satt då so säker as de Bröms tüschen den Hürnern des Ossen, den se mit

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_146.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)